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Selbst Anwohner kennen diese Geschichte oft nicht

Regionalmuseum The Lime Ovens sammelt Erinnerungen an eine besondere Vergangenheit

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  • Erstellt von Erik Driessen

Nicht zu verpassen, wenn man nach Dedemsvaart fährt: das Regionalmuseum De Kalkovens. Besucher erleben dort die besondere Geschichte dieser Region. Es ist die Geschichte eines "Kanals", der die Region zweimal komplett verändert hat. "Die Leute sind immer wieder überrascht über diese Geschichte, sogar Leute, die in Dedemsvaart aufgewachsen sind", sagt der Vorsitzende Rudi Bults vom Historischen Verein Avereest, der ebenfalls im Regionalmuseum untergebracht ist.

Ein Einwohner aus dem Jahr 1800, der von der Teletime Machine ins Jahr 2025 transportiert wird, weiß nicht, was er in [Dedemsvaart](topic://1089 """) sieht. Zu seiner Zeit war dieses Gebiet noch Ödland. Der Aushub der 40 Kilometer langen Dedemsvaart hat alles verändert. Quer durch das alte Ödland verlief nun eine wichtige Schifffahrtsroute. Diese Initiative von Baron Van Dedem erforderte viel Geduld.

Zwei Jahre nach Beginn der Aushubarbeiten in Hasselt erreichten die Arbeiter Balkburg. Aber nach vielen Verzögerungen konnten die Schiffe erst 1854 die gesamte Strecke befahren. Und das war wichtig für die Torfschifffahrt und andere Wirtschaftszweige. Entlang des Kanals entstanden Betriebe, Werften, Geschäfte und andere Einrichtungen. Auch Dörfer wie Dedemsvaart und Balkbrug entstanden erst zu dieser Zeit.

Kalköfen

Das Streekmuseum De Kalkovens sammelt die Erinnerungen an diese Vergangenheit. Auf dem Gelände befinden sich ein Torfschiff, eine Torfscheune, ein Gästehaus mit einem Theater und drei authentische Kalköfen. Und diese waren damals für die Niederlande sehr wichtig, erklärt Bults. "Aus dieser Region fuhren Schiffe mit Torf nach Westen und kehrten mit Muscheln zurück. Daraus haben wir hier Kalk hergestellt, der für den Hausbau sehr wichtig war."

Unvorstellbar

Bults, der im täglichen Leben das weltberühmte Gitarrengeschäft Fellowship of Acoustics betreibt, ist seit 2023 Vorsitzender des Historischen Vereins Avereest. Bis dahin kannte er die Geschichten über die Dedemsvaart auch nicht besonders gut. "Aber es ist wirklich unvorstellbar, was hier passiert ist. Man kann diese Geschichte an den vielen historischen Gebäuden in Dedemsvaart und in der übrigen Region sehen. Unser begeisterter Club von Freiwilligen hält diese Geschichte lebendig. Letztes Jahr haben sie zum Beispiel eine schöne Lehmhütte gebaut. So, wie man es früher gemacht hat. Eine weitere wunderbare Ergänzung für das Museum.

Ändern

Wer zu Beginn des 20. Jahrhunderts in dieser Region gelebt hat und in der gleichen Teletime Machine landet, wird beim Aussteigen genauso überrascht sein wie sein Vorgänger ein Jahrhundert zuvor. Denn die Landschaft hat sich noch einmal dramatisch verändert. Die Bedeutung der Dedemsvaart wurde im letzten Jahrhundert ausgehöhlt, woraufhin beschlossen wurde, sie aufzufüllen. Nur im gleichnamigen Dorf in der Nähe von Lutten, zwischen Hasselt und Lichtmis, fließt noch Wasser durch den alten Kanal.

Ein Traum

"Eigentlich war diese Aufstauung eine sehr dumme Aktion...", denkt Bults, während er in die Geschichte zurückblickt. "Von der Dedemsvaart aus könnte man viele andere Gewässer erreichen. Das wäre jetzt ein schönes Segelrevier. Mein Traum ist es, dass der Kanal bald wieder voller Schiffe und Boote ist. Das wäre gut für den Tourismus. Alle Gemeinden entlang der alten Dedemsvaart sollten sich dafür einsetzen."

Geschichten und Handwerk

Bis dahin können Besucher die Vergangenheit im Streekmuseum de Kalkovens erleben. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter erzählen gerne die Geschichten der Vergangenheit oder zeigen das Handwerk der damaligen Zeit. "Man kann die Geschichte auch auf den Touchscreens in unseren verschiedenen Räumen erleben. Das macht unser Museum attraktiv für Jung und Alt. Touristen, Tagesausflügler und Einheimische gehen hier auf Zeitreise und entdecken eine Geschichte, die sie noch nicht kannten."

Veranstaltungen

Der Historische Verein und das Streekmuseum de Kalkovens organisieren regelmäßig Veranstaltungen. Im Jahr 2025 steht eine Gedenkveranstaltung zum 80-jährigen Jubiläum der Befreiung auf dem Programm. Dabei wird eine tragische Geschichte im Mittelpunkt stehen. In Dedemsvaart brach ein Fest aus, als die Bevölkerung glaubte, das Dorf sei befreit. Die Deutschen waren jedoch noch nicht vertrieben worden und töteten neun Einwohner.

Weitere Informationen und Öffnungszeiten finden Sie unter kalkovensdedemsvaart.nl

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Erstellt von Erik Driessen